
In der Knechtschaft des politisch korrekten Zeitgeistes Teil 2: Speyer im Klimanotstand
Nachdem nun Speyer Kraft Stadtratsbeschluß als „Sicherer Hafen“ deklariert war, holte DIE LINKE mit ihrem Antrag zur Ausrufung des Klima-Notstandes, zum nächsten Schlag aus.
Schon vor Beginn der Stadtratssitzung hatten einige
Greta-Jünger, pubertierende Freitags-Schulschwänzer mit dem Segen des
Bundespräsidenten und der Kanzlerin, vor dem alten Rathaus für Klimarettung demonstriert.
Zwei Vertreter dieser Gruppe, die heutzutage unvermeidliche,
geschlechtergerecht ausgewogene Doppelspitze, politische Nachwuchshoffnungen der
Generation Z (Z steht nicht für Zorro,
sondern Zahnspange), durften im Stadtrat ihre Forderungen verlesen. Eine
Inszenierung, ganz in Einklang mit o.g. Antrag.
Es lohnt sich gedanklich bei dieser Absurdität einige Zeilen zu verweilen:
Die Vertreter zweier Generationen, aufgewachsen in üppigem
Wohlstand, Jugendliche, die bislang von Papi oder Mutti im SUV zu
Fußballtraining oder Ballettstunde chauffiert wurden, Freizeit-Optimierer, die
zum Cluburlaub ins All-In-Resort nach weiß der Teufel wohin jetten, um sich dreimal
täglich an ausschweifenden Buffets die Schwarte vollzufressen, Konsumhelden und
Schnäppchenjäger, die in Doppelschicht Prospekte mit Billigangeboten und
Wühltische bei Aldi und C&A durcharbeiten, Gutmenschen, die angesichts
Milliardenbelastungen der Sozialsysteme durch illegale Flüchtlingsströme und
alarmierender Altersarmut, mit Nachdruck: „Uns geht’s doch so gut“ rufen, diese
Leute, die in ihrem von Wohlstandsdekadenz übersättigten Leben noch keine fünf
Minuten wirklich Hunger oder Elend erlitten haben, wollen einen Notstand herbeirufen.
Mit welchen Trieben aus den Tiefen des Unterbewußtseins haben wir es hier zu
tun?
Eine Art Notstandssehnsucht, der Ruf nach Erlösung aus den Höllenfeuern des
Wellnessparks?
Mitnichten: Es geht hier um Symbolpolitik. Es werden, abgesegnet
durch die Volksvertreter, weiche Zeichen gesetzt, denen wenn die Zeit reif ist, harte Konsequenzen
folgen.
Schauen wir uns einige mit dem Antrag verbundene Forderungen einmal genauer an:
Die Stadt Speyer…
Pkt. 1. u. 3.: …erkennt die Eindämmung der Klimakrise und
ihrer schwerwiegenden Folgen als Aufgabe
von höchster Priorität an. …berücksichtigt ab sofort die Auswirkungen auf das
Klima bei jeglichen Entscheidungen.
Damit ist z.B. für alle Entscheidungen hinsichtlich der
verkehrstechnischen Infrastrukturentwicklung die Richtung vorgegeben: Mehr
Fahrradstraßen und -wege, weniger Parkplätze, Forcierung der Elektromobilität,
Ausbau ÖPNV, das alles einhergehend mit
mehr Verkehrskontrollen, Fahrverboten und sonstigen Schikanen für Autofahrer,
um den Unverbesserlichen, bei denen sich nicht das verordnete Bewusstsein
entwickelt, die Freude an individueller Mobilität mittels Verbrennungsmotor
komplett zu verleiden. Auch bei allen sonstigen Problemen, kann man unter
Vorbehalt der „Klimaschädlichkeit“ und vorrangiger Prüfung „klimaschonender
Alternativen“, nach Belieben Sand ins Getriebe jeglicher Entscheidungsprozesse
streuen.
Pkt. 2: …erkennt , daß die bisherigen Maßnahmen
nicht ausreichen, um die Erderwärmung bis 2050 auf die angestrebten 1,5 Grad C
zu begrenzen.
Nirgends in der wissenschaftlichen
Literatur wird eine 1,5-oder 2 Grad-Marke benannt, durch deren Einhaltung eine
wie auch immer geartete Klimakatastrophe abwendbar sei. Es handelt sich bei solchen
Vorgaben nur um symbolische Wegmarken im Dienste politischer Klimapropaganda. Oder ums anders auszudrücken: Der Erde, ihrer
Umlaufbahn und Achsneigung, der Sonne, allen klimabeeinflussenden Naturgesetzen
und kosmischen Faktoren, sind wir Menschen egal. Ob wir uns in der Rheinebene in
tropenschwülen Nächten verschwitzt und schlaflos auf dem Bettlaken herumwälzen
oder andere sich in Hintersibirien im Sommer den Arsch abfrieren wird nicht von
Notstandsbeschlüssen des Speyerer Stadtrats bestimmt.
Hier reichen sich Größenwahn und Utopismus die Hand.
Pkt. 5.: … eine sozial gerecht ausgestaltete CO2
Bepreisung…
Etwas spät und geschickt verklausuliert, kommt endlich einer der
wichtigsten Aspekte: Geld, das man dem Steuerzahler in Form einer
CO2-Bepreisung abzupressen gedenkt. „Sozial gerecht“ natürlich, denn die
uralte, ausgelutschte Kamelle von der sozialen Gerechtigkeit ist Markenkern
aller linken Utopien und darf bei einer sozialistisch ausgerichteten
Öko-Diktatur natürlich nicht fehlen.
Wie das aussehen könnte, macht aktuell die CSU mit ihrer „Kampfpreis-Steuer“
gegen Billigflüge vor. Sozial gerecht beaufschlagt wird so abgehängten
Bevölkerungsschichten unterhalb einer gewissen Wohlstandsgrenze der Flug in den
Urlaub gestrichen. Eine vierköpfige Familie in einem Einfamilienhaus mit
Ölfeuerung hätte ab 2030 bei der geplanten CO2-Bepreisung 1586 Euro Mehrkosten pro
Jahr, so berechnet vom Eigentümerverband „Haus&Grund“.
Dabei wird es nicht bleiben. Der Mehrbetrag, vergleichbar mit einem Eisbällchen,
den uns die Energiewende laut Ex-Umweltminister Trittin kosten wird, hat sich
längst zu gigantischen Beträgen auf den Stromrechnungen ausgewachsen.
Bei diesen Beispielen ist bemerkenswert, daß die Abgabe, welche Unternehmen, also den Fluggesellschaften
abgeknöpft werden soll, eine Steuer ist, während der Bürger nur einer
„Bepreisung“ unterliegt. Mit solchen semantischen Nebelkerzen wird verschleiert,
daß auch die Ablaßzahlungen für die Weltenrettung beim Staat landen oder in den
Kassen von NGOs, die sich als dessen Erfüllungsgehilfen die Taschen füllen.
Was im Zusammenhang mit menschlicher Betätigung, CO2-Emissionen und deren
klimaverträglicher Bepreisung als „sozial gerecht“ zu verstehen ist, wird noch genügend
Stoff für lange, kontroverse und von Partikularinteressen bestimmte
Diskussionen bieten. Zur Regelung empfiehlt
sich ein CO2-Gerechtigkeits-Gipfel auf dem linksgrüne Politiker, nahestehende
NGO-Vertreter und Lobbyisten der Klimaindustrie die Modalitäten aushandeln. Ob
der Komplexität und Wichtigkeit dieses Themas, immerhin geht es um Geld,
Gerechtigkeit und die Rettung der Welt,
tagt dieser Gipfel dauerhaft
vorzugsweise auf den Malediven. Leider fährt da die Deutsche Bahn nicht hin,
weswegen man notgedrungen fliegen muß. Auf Kosten der Steuerzahler, die ihre
Sommerferien daheim im städtischen Freibad verbringen müssen, wenn dieses nicht
gerade geschlossen ist, weil kulturfremde Halbalphabeten randaliert und
Badmeister samt Security-Mitarbeitern die Schnauze voll haben.
Zurück zum Stadtratsbeschluss: Auch dieser Unsinn wurde, sogar mit den Stimmen von CDU und SWG, mit großer Mehrheit beschlossen und machte jedem Beobachter klar, daß DIE LINKE mit ihrer 2-Mann-Minderheit die Mehrheit bei symbolpolitischen Themen locker dominiert. Die CDU-Fraktion, programmatisch ebenso entkernt wie die Mutterpartei, läuft nur noch hinterher und läßt sich am Nasenring der Zeitgeist-Knechtschaft vorführen.
Ein Antrag zur Ausrufung des Vernunft-Notstandes wäre die logische Konsequenz. Leider darf ich ohne Fraktionsstatus keine Anträge stellen, aber immerhin habe ich einen Logenplatz.